Künstliche Intelligenz und machine learning-Systeme finden mehr und mehr Einzug in unseren beruflichen und privaten Alltag. Sie vereinfachen unser Leben und befreien uns von lästigen, repetitiven Aufgaben. Können uns diese Systeme bei der Finanzierung helfen? Natürlich – wir müssen es ihnen nur beibringen.

Das Auslesen von Unterlagen hat in den vergangenen Jahren wahre Quantensprünge hingelegt. Digitale Dokumentenerkennung bedeutet Datenhandling auf einem völlig neuen Level. Unterlagen werden nicht mehr nur einfach ähnlich eines Scans abfotografiert und hochgeladen.

Heutige Softwarelösung arbeiten viel mehr wie ein Archivar. Neben dem technisch mittlerweile problemlosen und rasanten Upload großer Dokumentenpakete, stellt das System in sekundenschnelle gleich noch deren Sichtung, Identifizierung und Speicherung sicher. Informationen werden in Einzelbereiche unterteilt, neu geclustert und benannt. Parallel durchlaufen alle Unterlagen einer Dokumentation, damit auch Monate später mit einem Klick festgestellt werden kann, welches Dokument zu welchem Zweck verwendet wurde. Fehlerhafte und unvollständige Unterlagen werden als solche dem Nutzer kenntlich gemacht, eine übersichtliche Dokumentenbenennung macht das Sortieren und Strukturieren einfacher, logisch nachvollziehbare Reihenfolgen werden etabliert und somit Standardisierungen geschaffen, mit Hilfe derer Verbraucher, Berater und Produktanbieter gleichermaßen auf dem selben Kenntnisstand sind.

Ein Leben vor KI

Um den Ablauf für einen Laien, der nicht in der Baufinanzierung oder dem Ratenkreditgeschäft tätig ist, zu verdeutlichen: Um einen Antrag zur Finanzierung stellen zu können, bedarf es zahlreicher Dokumente, die von Antragsteller und Berater zusammengetragen werden müssen. Dabei handelt es sich um verschiedenste Dokumentenarten mit zahlreichen Anhängen, wie Kontoauszüge, Rentenbescheide, Lohnsteuererklärungen, Schufaauskünfte, Nachweise über weitere Kredite etc. Diese Dokumente müssen einzeln, vorder- wie rückseitig gut lesbar gescannt werden. Sie kommen von einem Antragsteller, müssen aber unter Umständen an verschiedene Stationen weitergeleitet werden. Hier spielen auch Benennung und Reihenfolge eine große Rolle. Intelligente Datenauslesesysteme wie die digitale Unterlagenakte übernehmen heute bereits große Teile der Organisation von Unterlagen. Die freigewordene Zeit ist bares Geld für Finanzberater.

Was kann die Digitale Unterlagenakte?

Seit September 2019 ist die digitale Unterlagenakte bei Europace im Einsatz und wird seitdem ständig optimiert. Dank einer kontinuierlichen Weiterentwicklung durch das Feedback ihrer Nutzer unterstützt sie heute tausende von Beratern bei der Bewältigung der Daten- und Unterlagen-Flut.

Am Tag werden mit Hilfe der Digitalen Unterlagenakte ca. 30.000 Dokumente mit insgesamt 200.000 Seiten kategorisiert. Das System ermittelt dabei 83 Kategorien, die gleichermaßen von Beratern, Bankpartnern und Verbrauchern genutzt werden. Ein Dokument kann zwischen einer und 650 Seiten umfassen. Im Schnitt dauert die Kategorisierung 18 Sekunden, maximal aber 2,5 Minuten – wenn es über 600 Seiten sind. Bei einem Standarddokument benötigt die Digitale Unterlagenakte pro Seite aber nur 0,2 Sekunden. Während der Geschäftszeiten müssen im Durchschnitt 300 Seite pro Minute kategorisiert werden, zu Peakzeiten schon auch mal 1.500.

Prüfhaken erleichtern die Übersicht, die Anforderungen zusätzlicher Unterlagen ist im System integriert. Alle Dokumente sind für den Berater im gesamten Beratungsprozess immer verfügbar, alle Unterlagen lassen sich mit einem Klick laden und anzeigen. Das System ermöglicht es, Immobilienunterlagen speziellen Immobilien zuzuordnen. Durch unsere Schnittstellen können sich Partnern problemlos an unser System anbinden. Mit einer über 90 prozentigen Erkennungsquote sind so gut wie alle Dokumente problemlos einlesbar. Ein flexibles Interface lässt individuellen Spielraum bei der Darstellung. 

Mit Empathie und Köpfchen zum Abschluss

Mit Softwarelösungen, die eine effiziente Organisation von großen, komplexen Datenpaketen ermöglichen, lassen sich schnell Veränderungen im Arbeitsalltag herbeiführen. Was früher das Fließband war, sind heute intelligente Systeme, die dem Mensch einen entscheidenden Arbeitsteil abnehmen. Freigesetzt wird dadurch die eigentliche Arbeitskraft des Beraters: seine Expertise auf dem Gebiet. Die Umverteilung von zeitintensiven, aber untergeordneten Aufgaben an die Maschine ermöglicht den Fokus zurück auf das Wesentliche der Beratung, nämlich das Know-how des Menschen: Komplexe Sachverhalte erkennen und mit Empathie und Köpfchen die beste Lösung für den Verbraucher finden.